Die diesjährige Sommerreise der Abgeordneten Anna Köbberling (SPD) widmete sich dem Thema “Innovative Gründer*innen sowie Unternehmen in Koblenz” und führte sie zu uns ins TZK. Letzten Dienstag, dem 26.07.22, hießen wir die Politikerin in unserem Coworking Space willkommen.

Am Treffen nahmen die beiden Start-ups Sdui und RRive, Tim Barth (pumpcvr clothing, Wirtschaftsjunioren), Andreas Hermann (Prokurist der TZK GmbH, Kreisverwaltung Mayen-Koblenz), Jan Hagge (Geschäftsführer des TZK, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Koblenz) und ich (als Bloggerin und Mitgründern von XIMPL) teil.
Von öffentlicher Stelle lautete das Ziel von Anna Köbberlings Besuch: “Da Köbberling auch Sprecherin für Wirtschaft und Transformation in ihrer Fraktion ist, erwartet sie von der Reise wichtige Impulse für die Arbeit der SPD-Landtagsfraktion. (…) >Ich erhoffe mir von der Sommerreise, mit diesen Unternehmer*innen über die Schwierigkeiten ihrer einzelnen Geschäftszweige sprechen zu können und die Ergebnisse als Grundlage für politische Lösungsvorschläge zu nutzen”, so Köbberling.<” (Quelle: annakoebberling.de)
Damit war die Politikerin bei uns genau richtig. Wir ermöglichten gerne den Austausch zwischen Start-ups und Politik. Während sich Sdui als App für Schulen und Kitas deutschlandweit einen Namen gemacht hat und das starke Wachstum mittlerweile auch mit der Übernahme von Firmen im europäischen Ausland forciert, steht RRive mit einer App für Mitfahrgelegenheiten in den Startlöchern – zuversichtlich und vielversprechend. Ende des Jahres soll die App verfügbar sein.
Jan Hagge heißt alle willkommen. Daniel Zacharias stellt Sdui vor. Jan Loescher erklärt RRive.
Nach den Begrüßungsworten von Jan Hagge und einer kleinen Vorstellungsrunde stellte zunächst Daniel Zacharias (Sdui) sein Geschäftskonzept vor, erklärte was die App bietet und wie sich sein Unternehmen entwickelt hat. Dabei machte er keinen Hehl daraus, wie schwer es zu Beginn war, Schulen als Kunden für sich zu gewinnen. Inzwischen sieht die Situation ganz anders aus. “Die Datenschutzverordnung war für uns ein Booster. Denn mit Sdui schaffen wir automatisierte Prozesse mit Datensicherheit”, erzählte er. Tatsächlich ist es das am stärksten wachsende Start-up im Haus. Inzwischen beanspruchen sie 1000 m² für sich. Daniel ging daher auch auf das Thema Personalgewinnung ein: “Ich freue mich sehr, dass wir sowohl für unsere Niederlassung in Berlin als auch für Koblenz Top-Fachpersonal gewinnen konnten. Nehmen wir zum Beispiel unseren Chief Technology Officer, der mit seiner Familie aus Kalifornien hierher gezogen ist. Seine Verwandtschaft lebt in Norddeutschland, aber uns gelang es, ihm Koblenz schmackhaft zu machen und jetzt fühlt er sich hier wohl.”
Im Anschluss an Daniels Einblicke stellte Jan Loescher die App RRive vor, die nicht nur für Einzelne, sondern auch für Firmen von Interesse sein wird. “Das würde ich gerne genauer wissen. Welche Rolle spielen Arbeitgeber dabei?”, fragte Anna Köbberling nach. Jan führte die Vorzüge für Arbeitgeber auf, zu denen unter anderem die Parksituation gehört, da man Parkplätze sparen bzw. bei Parkplatzmangel den Mitarbeiter*innen gute Fahrmöglichkeiten bieten kann und es sich dabei nicht zuletzt um eine grüne Maßnahme handelt. Einige große Firmen konnte das Start-up bereits davon überzeugen und arbeitet nun mit Partnern zusammen. Die Politikerin wollte es genauer wissen: “Ich möchte gerne verstehen, wie die App funktioniert und was man machen muss. Also, ich lade sie mir runter ….” Köbberlings Interesse war erkennbar groß. Sie fragte nach und Jan erklärte.

Die interessanten Präsentationen beider Unternehmen gingen in ein lockeres Gespräch mit allen Anwesenden über. “Was kann die Politik tun, um Innovationen zu erleichtern?”, fragte die Abgeordnete, worauf Jan Hagge die Wichtigkeit und Notwendigkeit des Gründerstipendiums erklärte. “Gründer brauchen Sicherheit”, betonte er und wies auf das Risiko für Selbstständige hin. Auch die Gründer erzählten von ihren konkreten Erfahrungen. Jan Loescher: “Das Gründungsbüro der Uni hat uns sehr geholfen und die Türen zum TZK geöffnet. Hier ergaben sich für uns ganz neue Möglichkeiten.”
Es entstand ein Gespräch über das Potenzial der Koblenzer Gründerszene und die Bedeutung der hiesigen Hochschulen für den Wirtschaftsstandort. Man diskutierte auf Augenhöhe. Auch das Thema Unternehmensnachfolge und -übernahme standen im Raum. Köbberling erläuterte: “Ich habe den Eindruck, dass Ihr Euch nach dem Abitur direkt selbstständig machen und etwas eigenes aufbauen wolltet.” Daniel Zacharias nickte. “Das finde ich wirklich toll”, fuhr die Abgeordenete fort, “Für uns als Politiker stellen sich dabei mit Blick in die Zukunft zwei Fragen: Wie können wir Gründungen fördern? Denn glücklicherweise steigt bei Jugendlichen die Bereitschaft dazu. Und wie kann man junge Menschen dazu motivieren, ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen und innovativ fortzuführen? Denn wir haben sehr viele Betriebe in Rheinland-Pfalz, die keine Nachfolger*innen finden.” Eine zweifellos wichtige Frage, der alle gemeinsam nachgingen. Man unterhielt sich über den Wunsch nach Selbstverwirklichung und diskutierte, welche Voraussetzungen wofür geschaffen werden müssten. Immer wieder wurde gemeinsam gelacht. Köbberling und ihre Mitarbeiterin machten sich Notizen, um wichtige Inhalte in die politische Arbeit mit einfließen lassen zu können. So saß man bei Kaffee und Früchten gemütlich zusammen bis sich die Politikerin für das Treffen bedankte, die Gründer in ihre Büros zurückkehrten und alle langsam ihrer Wege gingen.
Wir bedanken uns für den Besuch und hoffen auf einen weiterhin regen Austausch.