Deutschlands Innovationsmotor – Startups 2024

Es steht besser als gedacht um das Innovationsökosystem Deutschlands! Regelmäßig veröffentlicht der Startup Verband Studien zur Lage der deutschen Startup-Landschaft. Kürzlich erschien “Next Generation Startup-Neugründungen in Deutschland Januar – Dezember 2024” (Link), ein Report, der teils überraschende Ergebnisse liefert.

2024 gilt als bisher zweitstärkstes Gründungsjahr (2021 liegt bisher auf Platz 1) – diese Feststellung wird aktuell vielerorts zitiert, meist jedoch ohne dabei das “bisher” zu benennen. Klartext: Hier geht es lediglich um die Jahre ab 2019. Dennoch ist die Beobachtung interessant, wenn man die Krisenphase ab 2020 damit in Verbindung setzt.

Quelle: Startup Verband.

Einen anderen interessanten Aspekt stellt das Stadt-Land-Gefälle dar, welches zwar auch in den letzten Jahren zu beobachten war, aber trotzdem spannend mitzuverfolgen ist. Dass die Hauptstadt, die Stadtstaaten und Bayern (wegen München) weit vorne liegen, wundert niemanden. Doch dass es 2024 in Schleswig-Holstein weitaus mehr Neugründungen als in Rheinland-Pfalz gab, ist keine Selbstverständlichkeit.

Gute Vernetzung des Ökosystems vor Ort sei entscheidend, heißt es im Report. In Koblenz und Region engagieren sich viele Akteure für die Vernetzung von Start-ups und auch anderen an Innovationen interessierten Unternehmen. Müssen wir mehr tun? Und was können wir tun?

Forschungsnahe Standorte werden bevorzugt, lautet eines der Ergebnisse. Kein Wunder. Wie sieht es damit in unserer Region aus? Wir haben vier Hochschulen in bzw. im direkten Umfeld von Koblenz. Universität, Hochschule, WHU, Hochschule für Gesellschaftsentwicklung und diverse weitere Bildungsstätten auf Hochschulniveau. Die Universität Koblenz ist nicht zuletzt für Computervisualistik, Robotik oder auch Gamification international bekannt – zum Beispiel das “Competence Center for Gamification in Organizations and for Sustainability (GAMOS)”.

Schaut man sich also Seite 10 der Ergebnisse an, dürfte man das Potenzial in Koblenz und Umgebung erkennen. Das Thema Gamification ist im Aufwind. Außerdem gibt es in unserer Region zahlreiche und bundes- und europaweit namhafte Unternehmen im Bereich Medizintechnik, Telemedizin, etc. Am sichtbarsten ist das auf den entsprechenden Messen, die fernab der Heimat stattfinden. „So viele aus der Branche kommen von hier, aber meist laufen wir uns auf Messen in Berlin oder einer anderen Metropole über den Weg“, erzählte ein Koblenzer Gründer.

Der letzte Punkt ist keine Überraschung: Die meisten Neugründungen gab es in der Software-Branche. Unter „Rekordniveau“ dürfte man sich zwar üblicherweise deutlich höhere Zahlen vorstellen, aber seit 2019 ist das nun einmal die „Spitze“. Wen wundert’s? KI ist ein weites Feld und ermöglicht diverse Businesskonzepte. Auch im TZK gibt es neue Start-ups in dem Bereich.

Halten wir kurz fest: Die Region rund um Koblenz hat viel zu bieten. Vielleicht gelingt es uns, zu besseren Zahlen für Rheinland-Pfalz in solchen Studien beizutragen. Jedoch nicht allein in der Anzahl von Neugründungen, sondern vielmehr in der Qualität der hiesigen Unternehmen, dem Innovationsökosystem und dessen Sichtbarkeit.

Auf ein gutes 2025!