Portrait: 247GRAD Labs

dirico: Kommunikationsmaßnahmen einfacher, transparenter und effizienter planen, erstellen, veröffentlichen und analysieren

Gerade erst im Dezember 2020 ist die im TZK ansässige 247GRAD Labs GmbH mit dem „Deloitte Technology Fast 50 Award“ ausgezeichnet worden. Mit einem prozentualen Umsatzwachstum von 585,92 Prozent in den letzten vier Geschäftsjahren erreichte das junge Unternehmen Platz 15 der Deloitte Technology Fast 50. Treiber dieser unglaublichen Entwicklung ist die Content-Collaboration-Plattform dirico. Wir sprachen mit Unternehmensgründer Sascha Böhr über das Unternehmen und dirico.

Sascha Böhr, Gründer der 247GRAD GmbH und der 247 GRAD Labs GmbH

Herr Böhr, Sie sind seit 2017 mit dirico am Markt. Wie und wann kamen Sie auf die Idee, eine Content-Collaboration-Plattform zu entwickeln?
Zu Beginn ging es uns darum, den Social-Media-Publishing-Prozess für die Kunden unserer Agentur 247GRAD zu optimieren. Da es keine Software am Markt gab, die unseren Ansprüchen gerecht wurde, haben wir kurzerhand selbst ein Tool entwickelt. Der Prototyp hieß damals PUBLISHER. Die Weiterentwicklung dieses Prototyps haben wir dann in eine eigene Firma, die 247GRAD Labs GmbH, ausgelagert.
Im Jahr 2014 ging schließlich unter dem Namen 247GRAD CONNECT der Vorgänger von dirico an den Start. Mit der Zeit merkten wir, dass wir bei der Konzeption nicht alle relevanten Prozesse im Marketing und in der Unternehmenskommunikation bedacht hatten. Vor allem die Funktionen zur digitalen Kollaboration kamen zu kurz. Also entschieden wir uns, das ganze Projekt noch einmal von Grund auf neu zu denken. Vor allem unserem CTO Thorsten Zeutzheim und dem damals noch kleinen, aber sehr ambitionierten Team ist es zu verdanken, dass daraus letzten Endes die leistungsfähige Plattform geworden ist, die heute in vielen großen Unternehmen zum Einsatz kommt.

Sie bezeichnen dirico als Content-Collaboration-Plattform. Was genau ist das?
Kurz gesagt: Unsere Software-as-a-Service-Lösung verbessert die Zusammenarbeit in Marketing- und Kommunikationsabteilungen, in Corporate Newsrooms und in Agenturen. Der ganzheitliche Ansatz ist dabei entscheidend. Es gibt viele schlanke Tools, mit denen man Social-Media-Posts veröffentlichen oder deren Performance messen kann. dirico bildet aber auch die Schritte ab, die davor und danach passieren: Inspiration, Ideenmanagement, Content-Strategie, Themen-, Kampagnen- und Redaktionsplanung, Content-Produktion, crossmediales Publishing, Analyse und das Community-Management.

Für welche Branchen und welche Anwendungsbereiche ist solch eine umfassende Plattform geeignet?
dirico kann in jeder Branche zum Einsatz kommen. Teilweise zählen bei unseren Kunden nicht nur Unternehmenskommunikation und Marketing, sondern auch der Kundenservice oder das HR-Team zum Anwenderkreis. Bei global aktiven Konzernen sprechen wir von hunderten von Personen, die dirico abteilungs- und länderübergreifend gemeinsam nutzen. Aber auch viele Mittelständler mit kleinen Kommunikationsteams nutzen unsere Software mit fünf oder zehn Personen. Für den „Einzelkämpfer“ oder die private Nutzung ist unsere Plattform – auch aufgrund der Preisgestaltung – nicht geeignet.

Wer genau zählt zu ihren Kunden?
Zu unserer Kunden zählen bekannte Namen wie Dr. Oetker, thyssenkrupp, WetterOnline, die R+V Versicherung und die BMW Group. Außerdem ist dirico bei Agenturen wie etwa C3 und fischerAppelt, bei Filialisten wie ROFU Kinderland und bei einigen Behörden und öffentlichen Einrichtungen auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene im Einsatz.

Die Digitalisierung sorgt auch in der Unternehmenskommunikation für Veränderungen. Der Faktor Zeit, sprich Schnelligkeit, wird immer bedeutender. Welche Chancen sehen Sie darin?
Die Herausforderung besteht darin, auf den geeigneten Kanälen genau die Botschaften auszuspielen, die auf meine übergeordneten Kommunikationsziele einzahlen. Wenn ich meinen Content langfristig plane und alle Teammitglieder wissen, auf welchen Themen gerade der Fokus liegt, kann ich auch sehr schnell entscheiden, auf welche Ereignisse ich ad hoc reagieren muss. Im zentralen Redaktionskalender von dirico kann ich dann mit wenigen Klicks meine geplanten Social-Media-Posts verschieben und stattdessen zum Beispiel eine aktuelle Pressemitteilung einplanen.

Welchen Stellenwert in der Unternehmenskommunikation nimmt die Datenmessung und -auswertung ein und was lässt sich mit dieser Analyse ggf. optimieren?
Die Analyse ist ein elementarer Bestandteil von strategischem Content-Marketing und strategischer Kommunikation. Wenn ich weiß, dass ein bestimmtes Thema auf einem bestimmten Kanal besonders gut funktioniert, kann ich das in der Redaktionsplanung berücksichtigen. Beim Thema Effizienz geht es nicht darum, immer mehr Content mit weniger Personal zu produzieren, sondern darum, seine Ressourcen gezielt einzusetzen und genau den Content zu produzieren, den meine Zielgruppe lesen, hören oder sehen will.

Existieren vergleichbare Lösungen zu dirico? Wenn ja, worauf sollten die Verantwortlichen bei der Auswahl der Lösung achten?
Es gibt eine Menge Tools für Content-Marketing oder Social Media, die alle etwas unterschiedliche Ansätze haben. Wenn mir als Unternehmen die Themen Datenschutz und Datensicherheit wichtig sind, grenzt es sich ganz schnell auf eine Handvoll Anbieter aus dem DACH-Raum ein. Wichtig bei der Entscheidung für die passende Software – und das gilt übrigens ganz allgemein – ist, dass ich meine Prozesse und meine Ziele kenne: Was will ich überhaupt erreichen? Daher führen wir mit den Interessenten für unser Produkt eine umfassende Bedarfsanalyse durch, bevor es in eine begleitete Testphase geht. Dabei kann dann auch einmal herauskommen, dass dirico gar nicht die richtige Lösung ist. Und das ist vollkommen okay. Denn wir wollen unseren Kunden ja langfristig dabei helfen, ihre Ziele zu erreichen.

So ganz kommen wir um „Corona“ nicht herum … Hat dirico durch die Pandemie zusätzlich an Bedeutung gewonnen?
Ja, das ist tatsächlich so. Vor allem das Thema der digitalen Kollaboration hat alle Unternehmen während der Pandemie beschäftigt – natürlich auch die Kommunikationsabteilungen. Wenn plötzlich alle im Homeoffice sitzen, ist der auf ein Whiteboard geschriebene Redaktionsplan einfach nicht mehr praktikabel. Dann brauche ich einen zentralen Redaktionskalender, der von allen jederzeit und von überall eingesehen werden kann. Auch Freigaben erhalte ich nicht mehr auf Zuruf vom Tischnachbarn. Stattdessen brauche ich digitale Freigabeworkflows.
Also ja, wir haben einige neue Kunden während der Pandemie hinzugewonnen. Die Kehrseite der Medaille: Vielversprechende Verträge kamen teilweise nicht zustande, da Budgets Corona-bedingt gekürzt wurden.

Anderes Thema: Wir hatten uns vor genau zehn Jahren im TZK erstmalig unterhalten. Damals ging es um 247GRAD, später dann um 247GRAD Labs … Wie haben sich die Unternehmen in dieser Zeit entwickelt?
247GRAD hat sich in der deutschen Agenturlandschaft einen Namen gemacht und zählt mittlerweile zu den erfolgreichsten Digitalagenturen des Landes. Aktuell sind dort rund 30 Mitarbeitende beschäftigt, bei 247GRAD Labs beziehungsweise dirico sind es mittlerweile sogar über 60. Mit diesem tollen Team können wir unseren Umsatz Jahr für Jahr steigern und freuen uns, dass aktuell mehr als 100 Unternehmen dirico aktiv nutzen.

Haben Sie damals mit solch einer Entwicklung gerechnet?
Jeder Gründer träumt davon, dass das eigene Unternehmen kontinuierlich wächst und dauerhaft erfolgreich ist. Rückblickend kann ich sagen, dass ich in den letzten Jahren vor allem sehr viel Glück hatte. Ohne meine Kolleginnen und Kollegen würden beide Unternehmen heute nicht da stehen, wo sie gegenwärtig sind. Ich bin sehr stolz darauf, was wir hier gemeinsam in den letzten Jahren aufgebaut haben. Und ich bin der festen Überzeugung, dass die Erfolgsgeschichte noch lange nicht zu Ende ist.

Sie sprechen die Zukunft an. Wie sehen Ihre Zukunftspläne für die Unternehmen aus?
Aus dem operativen Geschäft der Agentur habe ich mich weitestgehend zurückgezogen. Mit Thomas Berg sitzt dort ein langjähriger Weggefährte, der die strategische Weiterentwicklung bestens im Griff hat und mittlerweile Geschäftsführer von 247GRAD ist. Mit dirico haben wir noch viel vor: Wir werden weiter wachsen und suchen in fast allen Unternehmensbereichen nach Verstärkung – vor allem Entwicklerinnen und Entwickler. Unsere Vision für dirico bleibt unverändert: Die beste Content-Collaboration-Plattform auf dem Markt anbieten.

Ein wunderbares Schlusswort. Wir danken Ihnen für das Interview und wünschen alles Gute für die Zukunft!

Weiterführende Links:
www.dirico.io
https://youtu.be/M2-2CRzc39I
https://youtu.be/mnx5YjHI8h0