Der Weg zur erfolgreichen Unternehmensgründung ist aufregend, aber auch voller Herausforderungen. Viele Gründer stehen vor ähnlichen Problemen – sei es die richtige Finanzplanung, das Zusammensetzen des Teams oder das Finden eines klaren Fokus. Dabei gibt es typische Stolpersteine, die immer wieder auftreten und oft das Scheitern eines vielversprechenden Start-ups verursachen können. Doch das Gute ist: Mit den richtigen Strategien lassen sich diese Fehler vermeiden. In diesem Artikel zeigen wir die häufigsten Fallstricke und geben praktische Tipps, was man von Anfang beachten kann, damit das Start-up von der Idee zum Erfolg führt.
1. Kein klares Problem oder Ziel:
- Fehler: Viele Start-ups scheitern, weil sie keine klar definierte Problemstellung für ihre Zielgruppe lösen. In der Regel wird versucht, zu viele Dinge auf einmal zu tun.
- Besser machen: Fokussiere dich auf ein spezifisches Problem und entwickle eine Lösung, die eine klare Lücke im Markt füllt. Konzentriere dich zunächst auf ein Kerngeschäftsmodell.
2. Zu wenig Markt- und Kundenforschung:
- Fehler: Gründer entwickeln oft Produkte oder Dienstleistungen, ohne genug Marktforschung zu betreiben. Schlimstenfalls bauen sie Lösungen, die niemand braucht.
- Besser machen: Sprich früh mit potenziellen Kunden, führe Umfragen durch, und validiere dein Konzept durch Prototypen oder eine einfache Minimal Viable Product (MVP), um sicherzustellen, dass dein Produkt einen echten Bedarf deckt.
- Extra-Tipp: Nimm am Usability Testessen teil! Dieses Format ermöglicht Start-ups wertvolles Feedback zu ihrem Produkt, ihrer Website oder etwas anderem zu erhalten. Am 13.11.2024 findet das nächste Usability Testessen im TZK (Link) statt.
3. Schlechtes Zeitmanagement und Fokus:
- Fehler: Gründer verlieren sich oft in zu vielen Projekten gleichzeitig oder arbeiten an Aufgaben, die nicht wirklich wichtig sind. Du wirst schnell merken, das Multitasking Grenzen hat. In einem anderen Blogbeitrag haben wir thematisiert, wie schlecht es um die psychische Gesundheit von Gründer:innen (Link) steht. Achte daher von Anfang an darauf.
- Besser machen: Setze klare Prioritäten, plane deinen Tag effizient und arbeite nach der „80/20-Regel“ – konzentriere dich auf die 20 % der Aufgaben, die 80 % des Erfolgs bringen.
4. Mangelnde Finanzplanung:
- Fehler: Viele Start-ups überschätzen ihre finanziellen Mittel oder unterschätzen die laufenden Kosten, was zu Cashflow-Problemen führen kann.
- Besser machen: Erstelle einen detaillierten Finanzplan, plane konservativ und behalte die Liquidität im Auge. Sei dir der Fixkosten bewusst und überlege, wie du die „Runway“ (die Zeit, bis das Geld ausgeht) verlängern kannst. Nutze digitale Tools, wie z.B. Lexoffice, um deine Buchhaltung besser im Griff zu haben. Dein Steuerberater freut sich auch darüber!
5. Fehlerhafte Teamzusammenstellung:
- Fehler: Einige Gründer arbeiten mit den falschen Partnern oder stellen zu spät wichtige Mitarbeiter ein.
- Besser machen: Baue ein Team aus kompetenten und vertrauenswürdigen Personen auf, die komplementäre Fähigkeiten mitbringen. Achte darauf, dass die Teamkultur passt, und stelle rechtzeitig Mitarbeiter ein, um das Wachstum zu unterstützen. Sagt sich so einfach, schon klar, all das ist ziemlich schwierig.
- Spannender Gedanke: In unserem Coworking Space kam die Idee auf, nur auf gewisse Zeit zu gründen. Wie wäre es, wenn man Mitgründer nur auf Zeit hätte und dann tauschen könnte? Denn ein Unternehmen braucht in der Regel in bestimmten Phasen entsprechende Leute und danach andere. Natürlich müsste das für alle Seiten gelten.
6. Zu schnell wachsen:
- Fehler: Viele Start-ups versuchen, zu schnell zu expandieren, was zu finanziellen und operativen Engpässen führen kann.
- Besser machen: Wachse organisch und baue erst eine stabile Basis auf, bevor du neue Märkte oder Produkte erschließt. Ein zu schnelles Wachstum kann schwer zu managen sein, wenn die Strukturen und Prozesse noch nicht ausgereift sind. Zweifellos ist das ein umstrittener Punkt, aber es kommt nunmal auf das Geschäftsmodell an.
7. Mangelnde Anpassungsfähigkeit:
- Fehler: Gründer, die stur an ihrer ursprünglichen Idee festhalten und sich nicht an Marktveränderungen oder Kundenfeedback anpassen, riskieren zu scheitern.
- Besser machen: Bleibe flexibel und sei bereit, dein Produkt oder Geschäftsmodell anzupassen, wenn sich der Markt oder das Kundenverhalten ändern. Erfolgreiche Start-ups sind oft diejenigen, die am besten auf neue Herausforderungen reagieren. Ein guter Beleg dafür ist das Kopieren von Ideen. Wenn du es gut machst, kannst du damit rechnen, dass jemand deine Idee klaut. Doch du und dein Team müsst schneller und besser sein.
8. Schlechte Marketing- und Vertriebsstrategie:
- Fehler: Gründer unterschätzen oft die Wichtigkeit eines durchdachten Marketings und verlassen sich zu sehr auf Mundpropaganda oder organisches Wachstum.
- Besser machen: Entwickle eine solide Marketingstrategie, die sowohl Online- als auch Offline-Kanäle umfasst. Investiere in gezieltes Marketing, um deine Zielgruppe zu erreichen und eine treue Kundenbasis aufzubauen.
9. Zu wenig Fokus auf Kundenfeedback:
- Fehler: Manche Gründer ignorieren Kundenrückmeldungen oder nehmen diese nicht ernst genug.
- Besser machen: Höre aktiv auf das Feedback deiner Kunden und verbessere kontinuierlich dein Produkt oder deine Dienstleistung. Zufriedene Kunden sind oft die besten Markenbotschafter. Wichtig ist keinen Unterschied zwischen kleinen und großen Kunden zu machen. Auch ein kleiner unzufriedener Kunde erzählt seine Erfahrungen mit deiner Marke weiter.
10. Fehlende rechtliche Absicherung:
- Fehler: Viele Start-ups vernachlässigen rechtliche Fragen wie Verträge, Datenschutz oder geistiges Eigentum.
- Besser machen: Sorge frühzeitig für rechtliche Absicherung. Hole dir juristischen Rat, wenn es um Verträge, Lizenzen oder Schutzrechte geht, um spätere Probleme zu vermeiden. Am besten baust du dir ein Netzwerk, zu dem auch Juristen und Steuerberater zählen.
Wir hoffen, diese Fehler und ihre Lösungen können dir und anderen Gründerinnen und Gründern helfen, Stolperfallen zu vermeiden und Erfolgschancen zu maximieren. Schau gerne auch in unseren Social-Media-Kanälen vorbei, um von Netzwerk-Events und anderen Formaten zu erfahren, die dich weiterbringen können.