TZK-Exkursion, oder: Zurück aus der KI-Zukunft

Gemeinsam mit Vertretern der IHK Koblenz ging es Ende Oktober für eine kleine Gruppe der TZK-Community nach Kaiserslautern zum Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI).

Dr. Anders Lehr, Jan Hagge und Jens Freiling beim DFKI
Dr. Anders Lehr, Jan Hagge und Jens Freiling.

Jan Hagge (GF des TZK), Dr. Anders Lehr (KI-Bastelstube©) und Jens Freiling (Codemi GmbH) nahmen am aufschlussreichen Programm teil und wechselten zwischen “Raum Zuse”, “Smart Factory KL” und “AI Experience LAB / Showroom”. Die Agenda der Veranstaltung ist am Ende dieses Blogbeitrags zu sehen. Nach dem Besuch sagte einer der Teilnehmer: “Wir sind zurück aus der KI-Zukunft!” Doch welche Erkenntnisse haben sie mitgebracht?

“Was mich nachdenklich zurücklässt: Das DFKI leistet herausragende Grundlagenforschung für Wertschöpfung in vielen internationalen, namhaften Unternehmen. Auch entstehen einige Startups oder Ausgründungen. Eine Beteiligung daran findet aber noch nicht institutionalisiert statt. Das ist meines Erachtens schade, denn ein Weg sich nachhaltig an der wirtschaftlichen Verwertung der Forschungsprojekte zu beteiligen, könnte die Freiheit und Position im Wettbewerb um die besten Köpfe dauerhaft stärken.” (Jan Hagge, Geschäftsführung TZK)

Als Förderer der Koblenzer Gründerszene lässt uns Jan Hagge an seinen Gedanken und Notizen zur Exkursion teilhaben: “Ich habe versucht, einige Lehren im Kontext Startups oder Gründung mitzunehmen”, sagt er und fasst zusammen:

  1. Nutzen von Megatrends im Bereich industrieller Fertigung:
    Smart Factory kann den Trend der „fabless manufacturing“ weiter verstärken und für weitere Branchen öffnen. Startups können hier Nischen erkennen, etwa bei KI-gestützten Produktionsprozessen, IoT-Integrationen oder IP-Schutz für die digitale Fertigung.
  2. Chancen für Partnerschaften und Netzwerke:
    Durch den Kontakt zum DFKI und zu dessen Projekten können sich Synergien ergeben. Startups könnten Zugang zu etablierten Industriepartnern und Förderprogrammen erhalten und möglicherweise auch eine Plattform für Prototypen und Pilotprojekte finden.
  1. Innovationsvorsprung durch Cutting-Edge-Technologien:
    Das DFKI forscht in Bereichen, die in vielen Branchen transformativ wirken (z.B. Generative KI und Augmented Vision). Als öffentliches Unternehmen bietet das DFKI hier sicherlich mehr Transparenz als andere Institutionen – eine tolle Chance für Startups Transformationen zu erkennen, die häufig mit der Eröffnung neuer Geschäftsfelder einhergehen.

Auch KI-Experte Dr. Anders Lehr hat seine Einsichten für uns zusammengefasst. Vielen ist er in Koblenz als Initiator des StartUP! Kaffee und Gründer der KI-Bastelstube© bekannt.

“Wir müssen den KI-Wissenstransfer nach Koblenz fördern und uns Innovationen für unsere Startups erschließen.” (Dr. Anders Lehr, KI-Experte)

Gerne blickt er dabe in die Zukunft und fordert Koblenzer Initiativen zur Zusammenarbeit auf. Seine Impulse:

  1. Innovation für die Region Koblenz
    Im DFKI Kaiserslautern sind über die Jahre wirklich schon viele spannende Lösungen entstanden. Doch mir als KI-Interessierten war das bisher nicht wirklich bekannt. Es war wichtig, diese Exkursion zu machen.
  2. KI für Gründer braucht ein Ökosystem
    Meine Beobachtung: In Deutschland kristallisieren sich nun langsam starke KI-Ökosysteme heraus (Berlin, München, Hamburg, Heilbronn, Köln).
    Und was macht Koblenz? Klein, aber fein: Es gibt die AI-Mittelrhein-Community, KI im Handwerk bei der HWK Koblenz, das IHK-KI-Netzwerk und auch im TZK eine Community of Practice – KI in Aktion.
    Mein Wunsch wäre, 2025 eine DFKI-Partnerschaft aufzubauen und unsere lokale KI-Community noch enger zusammenzubringen.
  3. Probleme sind Chancen
    Ich denke immer gerne in die Zukunft. Es geht ja auf die BUGA 2029 zu: Da könnte KI bei der Ideenfindung helfen und die Projektplanung unterstützen, damit wir hier regionalwirtschaftliche Zukunftsthemen antizipieren. Probleme sind doch eigentlich auch Chancen, oder?

Ein klarer Appell nicht zuletzt im Sinne unseres Wirtschaftsstandortes. Wer nun wissen möchte, wie die Agenda der Exkursion aussah, hier ist sie:

Mit umfangreichen Eindrücken kamen die Teilnehmer aus Kaiserslautern zurück und überlegten wenig später, wohin es sonst noch gehen könnte. Beim letzten StartUP! Kaffee für dieses Jahr war man sich einig, dass der Austausch über die Region hinweg sehr wertvoll ist. Man lernt von anderen und andere können von den Machern aus Koblenz und Region lernen.

Bestimmt war das nicht die letzte Unternehmung dieser Art. Vielen Dank an die beiden Teilnehmer, fürs Teilen ihrer Gedanken mit uns!