Vom Leistungssportler zum Startup-Gründer: Max Wasser über GuMo.fit

Im Inkubator in unserem Erdgeschoss arbeitet ein junges Start-up aktiv and der Vermarktung seines kleinen, aber feinen Produktes. Es ist so klein, dass es locker in die kleinste Hosentasche passt. Doch worum geht es dabei? Wir haben den 28-jährigen Gründer und Eishockey-Spieler Max Wasser im Büro besucht.

Max Wasser auf einer Treppe. Schaut in die Kamera.

Danke fürs spontane Gespräch, Max. Was genau ist GuMo.fit?

GuMo.fit ist ein Nahrungsergänzungsmittel, das darauf spezialisiert ist, den Recovery-Prozess anzuregen. Sei es nach einer langen Partynacht, auf Reisen oder auch nach dem Sport. 

Erzähl zunächst von dir. Kommst Du aus Koblenz?

Nein, ich bin ursprünglich aus Mannheim. Mit 18 zog ich hierher, um für die Bären Neuwied Eishockey zu spielen. Dort habe ich auch eine Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel und den Handelsfachwirt gemacht. Anschließend absolvierte ich an der Hochschule Koblenz ein Studium und habe zuerst den Bachelor in Business Administration, dann den Master in Business Management gemacht.

Und das alles parallel zum Eishockey?

Genau. Der Sport hat schon lange eine große Bedeutung in meinem Leben. Mit 16 zog ich ins Sportinternat in Landshut, um Eishockey zu spielen und als ich 18 war, lud man mich hierher zum Probetraining ein. So führte mich der Weg nach Neuwied und Koblenz. Doch als etwa zwei oder drei Jahre später der Verein Insolvenz anmeldete, war ich für zwei Jahre weg – ein Jahr in Hannover und ein Jahr am Timmendorfer Strand. Dann kam ich mit der Produktidee zurück.

Inwiefern hat GuMo.fit mit deiner Leidenschaft für Sport zu tun?

Wenn man jahrelang Eishockey oder eine andere Sportart als Leistungssport betreibt, weiß man, wie stark sich Partys mit Alkoholkonsum auf die Leistung danach auswirken. Es ist üblich, dass eine Mannschaft zu Beginn der Saison oder auch am Ende zusammen loszieht und etwas trinkt. Um der Nachwirkung etwas entgegenzuwirken, haben wir früher zusätzlich Elektrolyte-Drinks zu uns genommen. Irgendwann wurde ein Mittel für Durchfallerkrankungen zweckentfremdet und zur Vorbeugung von Kater eingesetzt. Das konnte aber unmöglich die Lösung sein. Also begann ich zu recherchieren und stellte fest, dass es nichts Geschmackneutrales gab, schon gar nicht in Tablettenform. Das war der Startschuss für die Idee.

Ein eigenes Mittel zu entwickeln war bestimmt nicht einfach.

Stimmt, ich musste mich intensiv mit Inhaltsstoffen befassen und einen Hersteller finden, der mich professionell dabei unterstützt, die Idee zu verwirklichen.

Ist GuMo.fit die Lizenz zum Betrinken?

Nein, ist es nicht. Uns ist ganz wichtig, dass wir die Leute ansprechen, die sich Gedanken zu ihrem Lebensstil machen und bedenken, was sie zu sich nehmen und was nicht. Deshalb legen wir großen Wert darauf, welche Inhaltsstoffe ins Produkt kommen. Sie sind qualitativ hochwertig und pflanzlich. Es geht also nicht darum, über alle Maßen Alkohol trinken zu können, sondern anders gedacht: Leute gehen ohnehin aus und trinken, aber mit GuMo.fit tun sie ihrem Körper etwas Gutes. So erhält er Vitamine und Elektrolyte.

Demnach handelt es sich dabei um eine Kapsel?

Richtig, das ist unser USP. Unsere Kapseln hat man in einer kleinen Dose in der Hosentasche dabei. Denn auf Festivals und anderen Feiern wäre es unpraktisch, eine Getränkemischung anrühren und Pulver in Flüssigkeit auflösen zu müssen. Außerdem haben solche Pulver stets Geschmacksrichtungen, die einem nicht unbedingt zusagen. Unsere Kapseln schluckt man mit einem Getränk, das einem passt. Wir empfehlen dafür Wasser.

Wie seid ihr als Start-up hier im TZK gelandet?

Das hat alles mit der Fachhochschule Koblenz angefangen. Während meines Studiums gewann ich dort 2023 den Preis “Startup des Jahres”. Daran geknüpft war die Nutzung eines Büros im TZK. So lernte ich die Räumlichkeiten hier kennen. In der Zwischenzeit wurde aus der kleinen Startup-Idee eine GmbH unter neuem Namen. Als solche nutzen wir aktuell den Inkubator im TZK. Wie man an unseren mit Post-its beklebten Wänden sieht, wird hier zielstrebig gearbeitet.

Was ist euer nächster Schritt?

Wir möchten in der Region bekannter werden und Kontakt zu kleinen Einzelhändlern, den Hochschulen und Festivals aufnehmen, dann auch deutschlandweit ein Vertriebssystem aufbauen. In einer Weinregion sind wir gewiss eine gute und sinnvolle Ergänzung.

Schön euch im TZK zu haben und weiterhin viel Erfolg!